
ZÄUME & ZUBEHÖR
Am sensiblen Pferdekopf will die Ausrüstung gut überlegt sein. Komfort & Funktion stehen im Vordergrund und das entscheidet sich oft an Details. Du findest hier schlichte, pferdefreundliche Zäume für das Reiten mit und ohne Trense sowie zum Longieren. Eine Auswahl empfehlenswerter Zügel und Gebisse ergänzen das Angebot. Auch hier kann alles getestet werden!
>> Gedanken zum Zaumzeug
"So viel wie nötig, so wenig wie möglich" ist meine Devise am Pferdekopf. Auf was achte ich?
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Es ist schon schwierig Zäume ohne Sperriemen zu finden, ich möchte sie auch noch ohne Nasenriemen... Das Pferd soll sein Maul frei öffnen können, v.a. mit Gebiss. Es soll ungehindert atmen, kauen und auch Gähnen können. Um ein Gebiss ruhiger im Maul liegen zu haben und ein Durchziehen zu verunmöglichen, tut es auch ein Kinnriemen oder die "guten alten" Gebissscheiben.
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Die üblichen, ganz locker verschnallten Kehlriemen sollen ein versehentlichen Ausziehens des Zaums (z.B. beim Kratzen) verhindern. Ich habe bisher noch keinen tatsächlich in dieser Aktion gesehen... Was ich aber viel zu oft gesehen habe, sind Backenstücke die den Pferden fast oder ganz ins Auge rutschen. Das kann einfach verhindert werden mit einem tiefer angesetzten, straffen Ganaschenriemen, welcher das Backenstück sicher vom Pferdeauge weghält.
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Stirnbänder sehe ich als rein dekoratives Element. Solange sie passen, stören sie nicht und dürfen dem Menschen Freude machen. Ich selbst muss sie fast immer abnehmen bei meinen Pferden - weil sie schlicht zu kurz sind. Dann ziehen sie nämlich den Genickriemen hinten ans Ohr, was fürs Pferd sehr unangenehm ist. Der Ohrknorpel ist sensibel, vielleicht hattest du selbst schon einmal Druckstellen von unpassenden Brillenbügeln? Stirnriemen sind standardmässig an den Zäumen, aber bitte prüfe, ob sie deinem Pferd wirklich passen und nimm sie ab, wenn das nicht der Fall ist.
Tja, und wer sucht der findet - ich freue mich, dass ich hier tatsächlich eine Auswahl Zäume anbieten kann, die all diese Merkmale vereinen👌.

> Was ist wirklich nötig und was nur (Seh-)Gewohnheit?
> Was ist angenehmer?

>> Gedanken zum Gebiss
> Mit oder ohne Gebiss? Gebiss oder gebisslos ist in meinen Augen kein "entweder oder", sondern eine schöne Ergänzung. Je nach Vorhaben, ob feine Arbeit im Viereck oder Erholung im Wald, je nach Können von Pferd & Reiter oder Vorgeschichte des Pferdes bietet sich das eine oder andere mehr an. Abwechslung bei der Zäumung hilft auch zu erkennen, wie profund die Verständigung mit dem Pferd ist - denn diese sollte nicht an einen bestimmten Ausrüstungsgegenstand gebunden sein. Heisst aber auch, dass eine neue Zäumung erst im sicheren Rahmen ausprobiert, wenn nötig Grundlagenarbeit nachgeholt, und erst dann zum Wiesengalopp angesetzt wird!
> Welche Gebissform? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Pferde gern etwas stabileres, ruhigeres im Maul mögen. Deshalb finde ich Stangengebisse eine echte Alternative zu den üblichen einfach-/doppelt gebrochenen Trensen. Hebelfreie Stangen erachte ich bei gefühlvoller, mitgehender Hand nicht als "schärfer" als gebrochene. Jedes Gebiss kann dem Pferd unangenehm bis schmerzhaft sein, wenn die Bedienung durch den Reiter unangemessen ist! Eine gute eigene Geschmeidigkeit und Koordination ist Voraussetzung für das Reiten mit Gebiss.
In meiner persönlichen Reit(lehren)-Historie habe ich mich vom lösenden, stellenden und komplexen Gebiss-Einsatz immer mehr entfernt. Angekommen bin ich bei einem biotensegralen Verständnis, bei welchem das Pferd aktiv horizontal ans Gebiss zieht. Dieses dient dann als Orientierung für die Kraftausrichtung im Körper und wird von der Zunge aktiv getragen (ein Zeichen gut funktionierender tiefer Faszienstrukturen). Das fällt mit einem Stangengebiss tatsächlich leichter und kann dem Pferd helfen, bspw. im Gelände schneller in eine gesunde Gebrauchshaltung zu finden. Traue dich, sorgfältig und unvoreingenommen auszuprobieren, womit sich dein Pferd am wohlsten fühlt.
> Welches Gebissmaterial? Der Gebissmarkt ist riesig und ich habe mich für eine spezielle Produktlinie aus hochwertigem, unschädlichen Kunststoff entschieden. Die Oberfläche ist absolut glatt (keine dieser rauen Gummigebisse), kann gut eingespeichelt werden, ist aber leichter und deutlich temperaturneutraler als Metall. Gerade im Winter kann ein kaltes Gebiss auf der Zunge zu weitreichenden Verspannungen führen, mit Kunststoff entfällt das sonst nötige Aufwärmen der Trense. Auch Ledergebisse finde ich diesbezüglich spannend und meine Pferde mögen sie sehr gerne. Ich arbeite daran, hier auch noch welche in meiner Wunschausführung anbieten zu können. Und dann gilt es auch bzgl. Gebissmaterial: Probiere aus und lass dein Pferd entscheiden🐴🍀.